Menschen in Haus Neuland

Carola Brindöpke

Die Pädagogin blickt zu ihrem 25-jährigen Betriebsjubiläum auf die Geschichte der Jugendbildung in Haus Neuland zurück

Wenn jemand die Geschichte der Jugendbildung in Haus Neuland erzählen kann, dann sie: Carola Brindöpke hat grade ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum gefeiert und erinnert sich noch lebhaft an ihre Anfänge in Haus Neuland in den 1990er Jahren.
 

Jugendbildung früher …

Carola Brindöpke 1992 als TeamerinCarola Brindöpke 1992 als Teamerin

Erst war sie Praktikantin der Jugendbildung, dann Teamerin. 1993 bekam die studierte Pädagogin eine feste Stelle in einem Ost-West-Projekt für Jugendliche aus den alten und den neuen Bundesländern. „Das war eine total aufregende Zeit“, erinnert sie sich. „Nicht nur die Schüler kamen aus Ost- und Westdeutschland, sondern auch die Teamer. Bei einer unserer Aktionen haben die Schüler symbolisch Mauern gebaut und sie dann wieder eingerissen. Das war wirklich bewegend. Alle waren damals ziemlich offen und haben viel erzählt, auch aus der Zeit in der DDR. Wir sind auch gemeinsam in Berlin gewesen und haben so, kurz nach der Wende, ein Stück deutsche Geschichte hautnah kennengelernt“, erzählt Carola Brindöpke. 

Der Job in Haus Neuland war für die gebürtige Bielefelderin der direkte Berufseinstieg nach ihrem Pädagogikstudium an der Universität Bielefeld. Als sie aus dem Kreis der freiberuflichen Teamerinnen und Teamer heraus die feste Stelle bekam und 1995 den Fachbereich Jugendbildung übernahm, sei das zunächst für das ganze Team eine Umstellung gewesen, erinnert sich Carola Brindöpke. Als Unterstützung für die neuen Aufgaben machte sie eine zweijährige gruppendynamische Ausbildung  „Leiten und beraten von Gruppen und Teams“.

 

… in den 90er Jahren …

Etwa Mitte der 1990er Jahre habe es einen Paradigmenwechsel in der Jugendbildung gegeben, erinnert sich Carola Brindöpke. „Bis dahin spielten Themen wie Zukunft gestalten, Drogenberatung und Anti Aids eine große Rolle. In den 90er Jahren kam dann die Diskussion um das sogenannte ‚Verwertungsinteresse‘ auf. Es wurden verstärkt Themen angefragt, die den Institutionen von Nutzen sein sollten: Lerntechniken, Stressbewältigung und so weiter. Zugleich wurde der Fokus auf die politische Bildung stärker. All diese Strömungen unter einen Hut zu bringen, war eine echte Herausforderung und hat die Jugendbildung verändert“, berichtet die Pädagogin.

… heute …

All das ist 25 Jahre her – und immer noch ist die Jugendbildung ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit in Haus Neuland. Inzwischen wirkt das pädagogische Team von Haus Neuland verstärkt in Gremien mit, z.B. in der Kommission Jugendbildung vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB). Man vernetzt sich mehr und tauscht sich auf fachlicher Ebene aus.

Neben Seminaren und Workshops für Jugendliche in Kooperation mit Schulen hat sich Haus Neuland seit 2013/2014 auch den Bereich Ferienangebote erschlossen. Zunächst gab es thematische Feriencamps rund um digitale Medien im Rahmen des Projektes „JuMP – Jugend, Medien, Partizipation“. Kurz darauf etablierten sich auch andere offene Ferienangebote für Kinder und Jugendliche, z.B. über das Projekt „Kultur macht stark“ oder Maßnahmen wie die „Lernferien NRW“. „Gerade ‚Kultur macht stark‘ hat sich als eine riesen Bereicherung für uns erwiesen, weil es das Angebot um kulturelle Bildung erweitert und damit verstärkt auch jüngere Kinder gewonnen werden konnten“, findet Carola Brindöpke.

… und in Zukunft

„Natürlich wollen wir den Fokus auch weiterhin auf die politische Bildung von Kindern und Jugendlichen legen“, versichert Carola Brindöpke. Geplant sei auch, verstärkt mit jüngeren Kindern zu arbeiten. „Im Grundschulalter erreicht man noch alle Kinder, unabhängig von der Schulform – das ist ein großer Vorteil“, meint sie. „Und was uns auf jeden Fall weiter begleiten wird, ist das Thema digitale Medien. Das ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und dementsprechend längst fest in unsere Jugendbildung integriert.“

 

Carola BrindöpkeCarola Brindöpke leitet die Jugendbildung in Haus Neuland.

Zur Person

Carola Brindöpke (*1966) leitet den Fachbereich Jugendbildung in Haus Neuland. Zu ihren Aufgaben gehören die Zusammenarbeit und Kooperation mit Schulen, die Organisation und Begleitung von Bildungsveranstaltungen in Haus Neuland, Konzeptentwicklung und Koordinierung des Jugendbildungsteams. Förderanträge für verschiedenste Projekte zu stellen, ist ebenfalls Teil ihrer Arbeit. Seit 2012 betreut sie außerdem einen kleinen Bereich der Erwachsenenbildung, die Fortbildungen für Menschen in pädagogischen Berufen.

Carola Brindöpke wohnt in Gütersloh und hat zwei Kinder. In ihrer Freizeit treibt sie gern Sport, macht Urlaub am Meer, geht ins Theater oder liest einfach mal ein gutes Buch.

01.05.2018