Jugendliche erforschen Spuren der NS-Zeit in OWL

Broschüre zum Projekt MyHistoryMap OWL erschienen

Was ist in der Zeit des Nationalsozialismus in Ostwestfalen-Lippe passiert, und was müssen wir tun, damit sich Derartiges niemals wiederholt? Wie sehen Diskriminierung und Rassismus heute aus, und was können wir dagegen unternehmen? Diese Fragen sind angesichts des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ganz aktuell. In unserem Projekt MyHistoryMap OWL  beschäftigen sich Jugendliche mit dem Themenkomplex und erforschen Orte des Erinnerns an ihrem eigenen Wohnort. Rassismus und Diskriminierung früher und heute.

 

Rassismus und Diskriminierung früher und heute

Die Wewelsburg in Büren, das Hermannsdenkmal in Detmold oder das Stalag 326 in Schloß-Holte Stukenbrock sind nur einige Orte in Ostwestfalen-Lippe, deren Geschichte durch die NS-Zeit geprägt ist. Wer einmal vor Ort war, steht oft ganz im Eindruck der historischen Ereignisse und kann diese dadurch besser verstehen und kritisch hinterfragen. „Die meisten Jugendlichen, mit denen wir diese Orte bisher besucht haben, waren wirklich schockiert über die drastischen Auswirkungen des NSRegimes direkt vor der eigenen Haustür. Dadurch haben sie angefangen, sich intensiv und aus eigenem Antrieb mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen“, erläutert Felix Tiemann, der das Projekt vom Haus Neuland gemeinsam mit seinem Kollegen Steffen Steinmann durchführt. Gefördert wird MyHistoryMap OWL von der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit Projektbeginn Anfang 2020 hat das Team – trotz Corona – rund 80 Teilnehmende in sieben Gruppen erreicht. „Ganz wichtig ist uns auch, den Blick in die Vergangenheit durch die Betrachtung von gegenwärtigen Formen der Diskriminierung und des Alltagsrassismus zu vertiefen. Die Jugendlichen haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, was sich eigentlich ändern muss, um Menschenfeindlichkeit zu vermeiden und eine vielfältige, tolerante Gesellschaft zu fördern“, betont Projektkoordinator Steffen Steinmann.

 

Broschüre MyHistoryMap OWLDie Broschüre „MyHistoryMap OWL – Jugendliche auf Spurensuche in Ostwestfalen-Lippe“ dokumentiert die Projektarbeit an den Orten des Erinnerns in der Region. Sie kann im Haus Neuland bestellt werden. Foto: Sabrina Jostameling

Broschüre und digitale Karte informieren über Orte des Erinnerns

So sind Videos und Podcasts zu mehreren Orten des Erinnerns entstanden. Diese Ergebnisse sind online auf der HistoryMap OWL zu finden. Zudem dokumentiert eine Broschüre, die Anfang Januar erschienen ist, alle im Projekt behandelten Orte. Sie kann auf der Projekt-Webseite angeschaut oder als gedrucktes Exemplar bestellt werden – eine E-Mail an history(at)haus-neuland.de genügt.

Interessierte Schulen können sich auch weiterhin im Haus Neuland melden. Da das Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, ist die Teilnahme für die Schulen kostenlos. BisEnde April 2021 läuft MyHistoryMap OWL noch.

 

Kostenlose Ostercamps für Jugendliche geplant

Zum Abschluss sind zwei kostenlose Camps in den Osterferien geplant – wenn die Pandemiesituation es zulässt. Die Camps sollen unter dem Titel „MyHistory OsterCamp – Vergangenheit erfahren, Zukunft gestalten“ vom 29. März bis 1. April sowie vom 6. bis 9. April 2021 im Haus Neuland stattfinden und richten sich an Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Exkursionen, Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie die Produktion eigener Videos gehören zum viertägigen Programm. Übernachtung und Verpflegung im Haus Neuland sind inklusive. Mehr Informationen gibt es bei den Projektkoordinatoren Felix Tiemann und Steffen Steinmann unter history(at)haus-neuland.de.

26.01.2021


Förderung

Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

 

Bundeszentrale für politische Bildung.