Aktivitäten & Ausflugsziele
Raus ins Grüne!
Außerhalb deines Seminars oder deiner Veranstaltung bietet Haus Neuland vielfältige Möglichkeiten deine Freizeit zu gestalten. Ob eine Wanderung über den Neuland-Wanderweg, Aktivitäten im Haus oder einen Ausflug in die Umgebung, hier ist für jede:n etwas dabei.
In der Gruppe - draußen oder drinnen
Wenn du nach deinem Seminar noch etwas unternehmen möchtest, aber du in der Nähe der Hauses bleiben willst? Kein Problem!
Haus Neuland bietet zahlreiche Möglichkeiten für alle: Ob drinnen kickern, draußen kicken oder entspannt zusammen Musik machen.
Auch wer die Umgebung von Haus Neuland entdecken möchte, gibt es mit dem Neuland-Wanderweg eine perfekte Option.
Entdecke die Region
Rund um Haus Neuland erwartet dich eine Fülle an Freizeitmöglichkeiten. Entdecke die abwechslungsreiche Natur des Teutoburger Waldes, besuche historische Städte, beeindruckende Denkmäler und spannende Museen. Hier sind ein paar Anregungen und Tipps für deine nächste Expedition.
Die Klimaerlebniswelt Oerlinghausen ist die erste erlebnispädagogische Einrichtung Deutschlands zur Anpassung an den Klimawandel. Statt reiner Wissensvermittlung steht Mitmachen und Interaktion im Fokus. Spüren Sie Hitze, Kälte und Stürme, entdecken beeindruckende Präsentationen und entwickel in Simulationen eigene Lösungen. Es erwartet dich ein interaktives Erlebnis für Kinder und Erwachsene.
Mehr Informationen: www.klimaerlebniswelt.de
Von eiszeitlichen Rentierjägern bis zur frühmittelalterlichen Hofanlage: In sechs Baugruppen kannst du den prähistorischen Alltag hautnah erleben. Versuchsgärten zeigen das Verhältnis der Menschen zur Umwelt, während in speziellen Gehegen mittelalterliche Weideschweine und Ziegen gehalten werden. Von November bis März hat das Archäologische Freilichtmuseum Winterpause.
Mehr Informationen: www.afm-oerlinghausen.de
Die Kunsthalle Bielefeld präsentiert Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit Werken von Picasso, Beckmann, Moholy-Nagy und internationaler Gegenwartskunst. Der Skulpturenpark mit Arbeiten von Rodin bis Eliasson verbindet die Kunsthalle mit der Innenstadt. Als einziger Museumsbau des Architekten Philip Johnson in Deutschland ist die Kunsthalle zudem ein Meisterwerk des „International Style“. Neben wechselnden Sammlungspräsentationen liegt der Fokus auf Ausstellungen zur Klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst.
Mehr Informationen: www.kunsthalle-bielefeld.de
Die Externsteine vereinen faszinierende Felsen, mittelalterliche Geschichte und ein einzigartiges Ausflugsziel im Herzen Lippes. Das 127 Hektar große Naturschutzgebiet bietet seltene Tier- und Pflanzenarten sowie abwechslungsreiche Landschaften zwischen Wäldern und Bergheiden. GPS-Erlebnispfade, interaktive Stationen und ein Infozentrum machen Ihren Besuch zu einem unvergesslichen Natur- und Kulturerlebnis.
Mehr Informationen: www.externsteine-info.de
Das Hermannsdenkmal erinnert an die Varusschlacht und symbolisiert Freiheit und Stärke. Mit 53 Metern Höhe bietet es einen atemberaubenden Ausblick über Ostwestfalen-Lippe. Umgeben von Wander- und Radwegen sowie einem modernen Besucherzentrum verbindet es Geschichte, Kultur und Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Mehr Informationen: www.herrmannsdenkmal.de
Die Sparrenburg aus dem 13. Jahrhundert bietet historische Mauern, unterirdische Gänge und einen 37 Meter hohen Turm mit Blick über Bielefeld und den Teutoburger Wald. Führungen, Veranstaltungen wie das Sparrenburgfest und die malerische Umgebung machen sie zu einem beliebten Ausflugsziel für alle.
Mehr Informationen: www.sparrenburg.info
Einer der größten Segelflugzentren weltweit, bietet der Segelflugplatz Oerlinghausen perfekte Bedingungen für Segelflug, Motorsegler, Gleitschirme und mehr. Mit einer renommierten Segelflugschule, Rundflügen und idyllischer Lage am Teutoburger Wald ist er ein Highlight für Luftsportler und Ausflügler gleichermaßen.
Mehr Informationen: www.flugplatz-oerlinghausen.de
Im Safariland Stukenbrock erleben Sie spannende Safaris mit exotischen Tieren wie Löwen und Giraffen, Action mit über 30 Fahrgeschäften und unvergessliche Übernachtungen in den Safari Lodges. Eine perfekte Mischung aus Tiererlebnis, Freizeitspaß und einzigartiger Atmosphäre für die ganze Familie.
Mehr Informationen: www.safariland-stukenbrock.de
Im Tierpark Olderdissen sind über 90 Tierarten zuhause – von Wildkatzen über Wölfe bis zu seltenen Greifvögeln. Der ganzjährig geöffnete Park lädt zu entspannten Spaziergängen ein und begeistert Besucher mit naturnahen Gehegen und kostemlosen Eintritt. Ein ideales Ausflugsziel für Familien, Tierfreunde und Naturliebhaber.
Mehr Informationen: www.bielefeld.de/tierpark
Der Vogelpark Heiligenkirchen in Detmold beherbergt über 1.000 Tiere aus 300 Arten, darunter exotische Vögel wie Aras und Pelikane sowie Säugetiere wie Kängurus. Begehbare Volieren und die Papageien-Streichelwiese machen den Park zu einem besonderen Erlebnis. Ein großer Spielplatz, Zooschulprogramme und gastronomische Angebote machen ihn ideal für Familien. Von November bis März befindet sich der Vogelpark Heiligenkirchen in der Winterpause.
Mehr Informationen: www.vogelpark-heiligenkirchen.de
Die Adlerwarte Berlebeck in Detmold begeistert mit über 180 Greifvögeln aus 50 Arten. Erlebe beeindruckende Flugshows und lerne faszinierende Raubvögel wie Adler, Falken und Geier hautnah kennen. Eingebettet in die Natur des Teutoburger Waldes bietet die Adlerwarte spannende Einblicke in die Welt der Greifvögel – ein Ausflugserlebnis für die ganze Familie!
Mehr Informationen: www.detmold-adlerwarte.de
Grabungsstätte am Haus Neuland
Unweit von Haus Neuland liegt ein spannendes Stück Geschichte verborgen. 2017 entdeckte der niederländische Hobbyforscher René Jansen Venneboer mithilfe eines LIDAR-Scans – einer Technik, die von Vegetation verdeckte Strukturen sichtbar macht – Linien, die er als Wall eines römischen Lagers deutete.
Von Dieter Kuhnert
Im Digitalen Geländemodell ist der Verlauf des Walls eindeutig erkennbar. Auf diese Weise entdeckte René Jansen Venneboer das Lager.
Grafik: Land NRW; LWL/B. Tremmel
Die Entdeckung dieses außergewöhnlichen Lagers gelang 2017 dem niederländischen Hobbyforscher René Jansen Venneboer. Dafür nutzte er ein spezielles Luftaufnahmeverfahren, die sogenannten LIDAR-Scans. Diese Laseraufnahmen bilden ein digitales Geländemodell ab, dabei werden Strukturen auf der Erdoberfläche sichtbar, die sonst durch Vegetation verdeckt werden. Die von ihm erkannten Linien hielt er aufgrund ihrer Form und Größe sowie in Verbindung mit den beiden Unterbrechungen, die er als Lagereingänge deutete, für den Wall eines Römerlagers.
Die von ihm informierte LWL Archäologie für Westfalen führte daraufhin in den Jahren 2018 und 2019 auf der Fläche systematische Untersuchungen durch, dabei fand man bei drei Ausgrabungsschnitten eine Wallstruktur mit einem vorgelagerten V-förmigen Spitzgraben.
Diese Form der Anlage mit Graben, Wall und Lagereingänge, ist, wie man sie aus vielen vergleichbaren Funden im gesamten römischen Weltreich kennt, typisch für ein Marschlager der römischen Armee.
Keine Armee der Antike hat das Prinzip, auf dem Marsch, bei Belagerungen und in Ruhezonen befestigte militärische Unterkünfte nach strengem, vorgegebenem Schema zu errichten, so konsequent angewandt wie die Römer. Unter dem Begriff Marschlager versteht man kurzfristig gebaute Befestigungen, oft nur für eine Übernachtung. Sie wurden, zumindest beim Marsch durch feindliches Gebiet, täglich angelegt.
Römische Lager waren sorgfältig geplant. Eine Vorausabteilung, die einen Messtrupp einschloss, säuberte den gewählten Bauplatz von Bäumen und Buschwerk und steckte nach einem festen rechtwinkligen Planschema sowie nach genau der jeweiligen Truppenstärke angepassten Maßen einen Lagerplatz ab. Die ersten eintreffenden Einheiten begannen mit der Anlage von Wall und Graben. Ohne viel überlegen zu müssen, rückten dann die Soldaten nach dem ihnen wohl bekannten Schema in den Lagerplatz ein, errichteten ihre Zelte in immer der gleichen Anordnung an den immer gleichen Lagerstraßen. Die Fertigstellung des Lagers dürfte bei normalen Witterungs- und Bodenverhältnissen nachmittags abgeschlossen worden sein.
Entdecker René Jansen Venneboer mit den Frorschern des LWL am Grabungsschnitt: Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des LWL, Prof. Dr. Michael Rind, Chefarchäologe des LWL, Dr. Bettina Tremmel, Provinzialrömische Archäologin und Dr. Sven Spiong, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen.
In welchen zeitlichen Rahmen passt diese Anlage, bei welchen Unternehmungen wurde sie errichtet? Eine Festlegung auf den genauen Zeitrahmen und den Zweck für das Marschlager in Sennestadt ist spekulativ, zur Zeit fehlen noch die sicheren Hinweise, weitere Ergebnisse könnten Grabungen und Funde in naher Zukunft erbringen
Während der Germanenkriege (12 v.Chr. – 16 n.Chr.) stand zeitweilig etwa ein Drittel der gesamten Legionsstreitkräfte des imperium Romanum am Rhein und im Inneren Germaniens. Im rechtsrheinischen, nördlichen Teil Germaniens bestanden nach heutigem Kenntnisstand als zeitweise dauerhaft belegte größere Standlager Oberaden (11-8 v.Chr., 56 ha), Haltern (um 5 v.Chr.- 9 n.Chr.,18 ha) und Anreppen (4-9 n.Chr., 23 ha), wobei über das Ende der beiden letztgenannten Lager auch heute noch diskutiert wird. Alle diese Lager liegen an der Lippe, sie wurden per Lastkahn von dem linksrheinischen Legionslager Vetera bei Xanten aus versorgt. Die Transporte der Versorgungsgüter erfolgte in der Antike, wenn eben möglich, auf dem Wasserwege, da das erheblich kostengünstiger war als Transporte über Land durch Zugtiergespanne und Tragtiere.
Ein möglicher Grund für die Errichtung des Marschlagers in Sennestadt könnten die Tiberius-Feldzüge der Jahre 4 und 5 n. Chr. gewesen sein, die bis an die Elbe führten. Nach vorliegenden Quellen stellte er dafür ein Heer aus drei Legionen plus Hilfstruppen auf. Ob die Einheiten aus den linksrheinischen Legionslagern Xanten, Neuss, Köln oder Mainz herangeführt wurden oder bereits in rechtsrheinischen Lagern überwintert hatten ist nicht bekannt. Außer Haltern und Anreppen, die aus dieser Zeit datieren und jeweils Platz für max. eine Legion boten, sind bis heute keine weiteren Lager mit fester Innenbebauung gefunden worden. Eine Überwinterung der Truppen in Zelten war auch zur Zeit des Augustus nicht üblich, die Mannschaftsunterkünfte in den bisherigen Winterlagern bestanden aus sogenannten „hibernacula“, leicht gebauten Baracken aus Brettern, Stroh, etc.
Eine römische Legion zu dieser Zeit hatte eine Sollstärke von ca. 6.400 Mann, ein nicht unbeträchtlicher Teil davon dürfte zur Sicherung und für notwendigen Arbeiten in den jeweiligen Standlagern verblieben sein.
Das Einsatzheer für diesen Feldzug hatte daher vielleicht eine Effektivstärke von 25.000 Mann, dazu 3.800 Pferde und 7.000 Tragtiere (Maultiere, Mulis), jedoch noch nicht eingerechnet die für einen evtl. beteiligten Verpflegungstross notwendigen Zugtiere, Wagen und Treiber. Jeder Legion zugeordnet waren Hilfstruppen (auxilia), jeweils eine Reitereinheit (500 oder 1.000 Reiter), drei Kohorten Fußsoldaten á 500 Mann.
Römischer Legionär mit Marschgepäck.
Je nach Wegeverhältnissen, Marschformation und Trossgröße konnte so ein Heerzug eine Länge von 15 km und mehr betragen. Der Verpflegungs- und Futterbedarf für so ein großes Heer war enorm, der Tagesbedarf (ohne Grünfutter für die Tiere) setzte sich folgendermaßen zusammen: für die Menschen 25 t Weizen u. 7,5 t Zusatzkost, 9,5 t Gerste für die Pferde und 14 t Gerste für die Maultiere. Die Gepäckbelastung auf dem Marsch war entsprechend hoch. Ein Legionär trug ca. 48 kg: 29 kg Kleidung, Waffen, Rüstung und bis zu 19 kg Marschgepäck. Ein Maultier konnte 135 – 150 kg tragen, darunter das Zelt mit Zubehör, eine Steinmühle, 16 Schanzpfähle, Werkzeuge u. Körbe, evtl. noch Verpflegung für jeweils eine Stuben- bzw. Zeltgemeinschaft (contubernium) von 8 Mann.
Dieser allein täglich benötigte Transportbedarf von 56 t gilt aber nur, wenn die Pferde und Mulis für ihren täglichen Bedarf von 28,5 t bzw. 32,5 t Grünfutter genug Zeit hatten und die Naturgegebenheiten diese Mengen boten. Erforderliche Speichergebäude zur Versorgung für ein Heer dieser Größenordnung gab es in unserer Gegend nur im nächstgelegenen Lager von Anreppen bei Delbrück mit einer Lagerkapazität von mind. 1.500 t. Von diesem Depot aus konnte die voraus marschierende Truppe durch Nachschubeinheiten per Zugtiergespanne und Tragtiere versorgt werden.
Das Marschlager in Sennestadt liegt ca. 23 km von Anreppen entfernt, das konnte eine römische Armee bei intakten Wegeverhältnissen durchaus an einem Marschtag schaffen. Die tägliche Marschleistung hing aber von vielen Unwägbarkeiten ab, deshalb konnten die Distanzen zwischen den Lagern variieren. Am Ende eines anstrengenden Marschtages benötigte man einen sicheren Platz zum Ausruhen und Übernachten, wenn eben möglich mit ausreichender Wasserversorgung für Mensch und Tier. Der ganzjährig wasserführende Menkhauser Bach bot hierfür die hervorragende Voraussetzung, ebenso die steile Böschung des Westufers als natürliche Verteidigungsanlage.
Eine mögliche Marschroute weiter nordwärts könnte über das ebenfalls bekannte Lager bei Barkhausen in Richtung auf das vor Kurzem aufgefundene Marschlager bei Wilkenburg/Hannover geführt haben. Dafür müssten noch drei weitere, bisher nicht gefundene Marschlager auf dieser Strecke erforderlich gewesen sein.
Text:
Dieter Kuhnert
Arge Altertum u. Frühmittelalter
Historischer Verein der Grafschaft Ravensberg
Quellen:
Marcus Junkelmann, Die Legionen des Augustus
Peter Kehne, Bodenaltertümer Westfalens, Nr. 45
Bettina Tremmel, dto.