MyHistoryMap OWL

+++ Das Projekt ist bereits abgeschlossen +++

Mit Jugendlichen auf Spurensuche

75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begaben sich Jugendliche aus Ostwestfalen-Lippe in der eigenen Heimat auf Spurensuche: In dem von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projekt "MyHistoryMap OWL" bot Haus Neuland 120 Schüler:innen und ihren Lehrkräften die Möglichkeit, selbstgewählte Orte des Erinnerns zu ergründen. Ziel war es, die Jugendlichen zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in ihrem lokalen Umfeld anzuregen und die drastischen Auswirkungen des NS-Regimes direkt vor ihrer Haustür aufzuzeigen.

Die Wewelsburg in Büren.Die Wewelsburg in Büren, Kreis Paderborn.

Spuren des NS-Regimes in Ostwestfalen-Lippe

Im ländlichen Raum Ostwestfalen-Lippe gibt es zahlreiche Orte, die auf die Zeit der NS-Diktatur verweisen: Darunter etwa die von der SS genutzte Wewelsburg in Büren, das ehemalige Lager für sowjetische Kriegsgefangene Stalag 326, die Außenlager des KZ Neuengamme an der Porta Westfalica, aber auch die Externsteine und das Hermannsdenkmal als Anlaufstellen germanischer Mythenbildung.

Der Fokus in dem Projekt lag aber nicht nur auf diesen einschlägig bekannten Orten – Hinweise auf den Nationalsozialismus sind aufgrund seiner totalitären Durchdringung der Gesellschaft überall zu finden. Hier konnten die Jugendlichen ihre eigenen Wohnorte untersuchen und ihre Ideen einbringen.

 

Felix Tiemann und Steffen Steinmann präsentieren Landkarte von OWL.Projektkoordinator Felix Tiemann (links) und Referent Steffen Steinmann gehen gemeinsam mit interessierten Schüler*innen auf Spurensuche in der Region Ostwestfalen.

Schüler:innen können eigene Schwerpunkte setzen

"Die Jugendlichen können eigenständig und kreativ Orte erforschen und eigene multimediale Inhalte produzieren", erläuterte Projektkoordinator Felix Tiemann aus Haus Neuland und ergänzte: "Uns ist wichtig, dass die Jugendlichen aus eigenem Interesse heraus teilnehmen und eigene Schwerpunkte setzen." So konnte ein tiefergehendes Verständnis der Ursachen und Hintergründe des Nationalsozialismus entstehen. Die Ergebnisse wurden auf einer interaktiven Karte – der HistoryMap OWL bereitgestellt, etwa in Form von Videos, Comics, Audiodateien oder E-Books.

Es sollte aber nicht bei dem Blick in die Vergangenheit bleiben: "Die Kontinuität rechtsextremer Denkmuster und die Risiken rechtspopulistischer Agitation bestehen auch in OWL weiter fort, der Blick junger Menschen für diese Gefahr soll in diesem Projekt geschärft werden", erklärt Felix Tiemann. Daher wurden im Rahmen von Workshops und Seminaren in Haus Neuland die Bezüge zwischen der Zeit des Nationalsozialsozialismus und heute weiter vertieft.


Hier geht's zur Webseite: www.historymap.de


Organisatorisches

Das Projekt richtete sich an Schüler:innen aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe.  Für die Schulen war die Teilnahme im Projektzeitraum (Januar 2020 bis April 2021) kostenlos, da das Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde. Das Projekt ist Ende April 2021 ausgelaufen.

Bundeszentrale für politische Bildung. 


Nicht nur ausgezeichnet, sondern jetzt mit Auszeichnung

Jugendliche bei einer Exkursion zu einem Erinnerungsort.

Aufgrund des besonderen Engagements zur Erinnerung an die NS-Diktatur durch die Verknüpfung von lokaler Erinnerungskultur mit digitalen Medien wurde unser Projekt "MyHistoryMap OWL" ausgezeichnet. Im Rahmen des Preises #LernraumNRW der nordrheinwestfälischen Staatskanzlei erhielt das Projekt eine besondere Würdigung in Form einer Laudatio. Die Preisverleihung fand am 19. April 2021 via Livestream statt.

Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und bedanken uns bei der Bundeszentrale für politische Bildung für die umfangreiche Förderung und bei allen Kooperationpartner:innen sowie teilnehmenden Schulen, die "MyHistoryMap OWL" mit ihrem Engagement so tatkräftigt unterstützt haben.


Projekt erfolgreich abgeschlossen

Zum Abschluss unseres Projektes „MyHistoryMap OWL“ gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Fangen wir mit der schlechten an: Die 16 Projektmonate standen im Zeichen von Corona – vieles lief ganz anders als geplant. Viel entscheidender ist aber die gute Nachricht: Der Bildungsauftrag wurde trotzdem erfüllt, und das Projekt war ein voller Erfolg. > mehr

Tablet mit der interaktiven HistoryMap