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Machtorte - Politik, Geschichte, Städtebau
Wie haben wandelnde politische Ordnungen seit dem Mittelalter das Bild und die Struktur unserer Städte geprägt? Nicht nur in Weltstädten wie Rom, Paris und London haben die Regierenden den Stadtraum immer wieder neu gestaltet, sondern auch in den für Deutschland charakteristischen kleineren Residenz- und Landeshauptstädten.
Im Mittelalter konnte Städtebau das Ziel verfolgen, die göttliche Ordnung im Stadtbild erfahrbar zu machen und damit die Herrschaft des geistlichen oder weltlichen Fürsten zu legitimieren. In der Moderne standen dagegen Rationalität, Bürokratie und Gewaltenteilung im Vordergrund, aber auch Legitimation durch Werte wie Patriotismus, Fürstentreue, militärische Stärke und bürgerliche Bildung. In der NS-Zeit kam es zu gigantomanischen Planungen, die keinerlei Rücksicht auf gewachsene Strukturen nahmen, aber aufgrund des militärischen Zusammenbruchs nicht mehr umgesetzt werden konnten. Beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte nach 1945 ging es hingegen darum, der neuen demokratischen Ordnung und dem Staatsbürgergedanken angemessenen Raum zu geben.
In unserem Seminar gehen wir der Frage, wie politische Ordnungen das Bild der Städte geprägt hat, auf Exkursionen nach Paderborn, Detmold, der Wewelsburg und Hannover auf den Grund.