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Kulturkampf!?
Das Schlagwort »Kulturkampf« macht seit einigen Jahren die Runde. Klimawandel, Einwanderung, Identitätspolitik, kulturelle Aneignung, Cancel-Culture, Rassismus, Antisemitismus, um nur einige der Schlagworte der politischen und sozialen Agenda zu nennen, bestimmen eine immer hitziger werdende öffentliche Debatte. Längst geht es anscheinend nicht mehr um eine sachliche Diskussion, sondern um das Zeigen von »Haltungen«. Wer steht auf der »richtigen Seite«? Dazu gehört es leider oft, nicht tiefergehende Auseinandersetzung mit politischen, sozialen, religiösen und wirtschaftlichen Themen miteinander zu führen, sondern stattdessen Mindsets zu konstruieren, um sich zu dem einen oder anderen „Lager“ zugehörig zu fühlen. Selbstverständlich werden andere dabei in die jeweils »linke« oder »rechte« extreme Ecke verortet. All das erscheint durchaus verständlich, in einer Zeit der Ungewissheit Identitäten bilden zu können oder zu müssen. Doch ist es durchaus problematisch, weil daraus eine gesellschaftliche Spaltung erwachsen könnte, an deren Ende ein demokratisches Miteinander auf der Strecke bleibt.
Oft geht es in Diskussionen oder gar Diskursen weniger um Inhalte, sondern um Debattenkultur, um Bild und Sprache: Was darf ich wie sagen oder zeigen? Wie steht es um Wording, Sprechrollen, Framing…
Klar ist, dass gesellschaftliche Veränderungen auch Angst erzeugen. Angst von Minderheiten, diskriminiert zu werden. Angst von Mehrheiten vor Minderheiten, weil sie deren Gewohnheiten und Ignoranz in Frage stellen – oder hat die Mehrheit nur Angst ihre Privilegien zu verlieren?
Welche Themen des gesellschaftlichen Diskurses bedeuten was? Welche Inhalte und welcher Modus der öffentlichen Debatte steht für neue Freiheiten? Welche führen zu mehr Bewusstsein für und in einer akzeptierenden Gesellschaft der Vielfalt – und welche sorgen für Desorientierung oder Kulturkampf?
Diese und viele andere Fragen und Aspekte werden im Rahmen des Seminars zu erörtern sein. Diskutieren Sie mit!