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Demokratie in der Krise?
„Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“
Winston Churchill, britischer Premierminister während des Zweiten Weltkriegs, wollte mit diesem Satz wohl Folgendes ausdrücken: Die Demokratie ist nicht perfekt, aber sie ist die beste Staatsform, die wir haben. Was bedeutet es also, wenn in den Medien immer häufiger die Rede von einer „Krise der Demokratie" ist? Was genau ist mit diesem Begriff gemeint? Und: Befindet sich die Demokratie wirklich in einer Krise? Wenn dem so ist, was kann man dagegen tun?
Diesen Fragen wollen wir uns schrittweise annähern. Zunächst werden wir klären, worüber wir eigentlich reden, wenn wir von Demokratie sprechen. Was steckt eigentlich alles in dem Begriff „Demokratie“? Was sagen verschiedene Demokratietheorien dazu? Und wieso ist der Begriff der Freiheit für die Demokratie so zentral, aber zugleich in der politischen Theorie so kontrovers diskutiert?
Auf Basis dieser theoretischen Grundlagen werden wir uns mit einigen konkreten Phänomenen beschäftigen, die in der aktuellen Diskussion herangezogen werden, um die These von einer Krise zu belegen. Dabei geht es um den Begriff der Wahrheit im politischen Raum, um Fake News, um das Phänomen des Populismus (was ist das eigentlich?) und um die Ökonomisierung des politischen Raums. Die Demokratie als die vielleicht langsamste Herrschaftsform steht auch unter dem Druck einer Gesellschaft, die unter einem enormen Beschleunigungszwang steht. Liegt es in der Struktur der Demokratie zu einer Expertokratie zu werden, in der Personen entscheiden, die das Fachwissen haben? Wir werden alle diese Fragen diskutieren und Vorschläge erarbeiten, wie die Demokratie verbessert, gestärkt und erhalten werden kann.