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Das 19. Jahrhundert: Aufbruch in die Moderne
Das »Lange 19. Jahrhundert« – Die Epoche zwischen Französischer Revolution und dem Ersten Weltkrieg ist eine Zeit gewaltiger Umwälzungen in Deutschland, Europa und weltweit.
Es ist eine Zeit des Niedergangs von Adel und Kirche, die um ihre letzten Privilegien und Prestige kämpfen, während das Bürgertum deren Positionen besetzt und mit dem neu entstandenen Heer besitzloser Arbeiter um die Macht ringt. Eine Zeit, in der religiöser Glaube den politischen Ideologien und der Wissenschaft weicht und der Nationalstaat Macht, Recht, Grenzen und Kultur neu ordnet, nicht nur in Europa, sondern auch dort, wo die neuen Mächte ihren »Platz an der Sonne« beanspruchen. Eisenbahnen, Hochseeschiffe, Telegrafen verbinden die Welt, Alltagsdinge werden zu »Produkten«, Moden entstehen und verfallen in kurzen Abständen, die alten kulturellen Identitäten verblassen und Verhältnisse müssen neu geregelt werden – nicht nur zwischen Arm und Reich – sondern auch zwischen Mann und Frau.
Das Seminar beschäftigt sich mit der Entwicklung des Nationalstaates in Deutschland und Europa und den Veränderungen in Staatlichkeit, Politik, Wirtschaft und Kultur im 19. Jahrhundert. Es versucht die Zusammenhänge und Entwicklungslinien auf Exkursionen zur Ravensberger Spinnerei, dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica, dem Lippischen Landesmuseum sowie dem LWL-Freilichtmuseum in Detmold zu verdeutlichen.
Aber was geht uns das heute noch an? Sind die Ergebnisse der Entwicklung von Staat, Recht und Kultur dieser Zeit ein überholtes Modell, das durch supranationale Akteure (EU, UN) abgelöst, durch Globalisierung und Informationstechnologie praktisch abgeschafft wird? Warum gibt es den Wunsch nach Rückkehr in die (vermeintlich) gute alte Zeit, wie sie nationalkonservative Kreise erträumen? Diese und viele andere Fragen und Aspekte werden im Rahmen des Seminars zu erörtern sein. Diskutieren Sie mit!
In begründeten Fällen (bei Studierenden, Arbeitssuchenden, Empfänger:innen von Bürgergeld oder Menschen mit einer Schwerbehinderung ab einem GdB 50) sind gegen Vorlage der entsprechenden Bescheinigung Ermäßigungen bis zu 50 % der Teilnahmepauschale möglich.