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"Beweggründe" – jedes Verhalten hat seinen Sinn
Da spielen gerade noch drei Kinder friedlich in der Bauecke, bis Elisa im Vorbeigehen dem geduldig und mühevoll aufgebauten fünfstöckigen Turm einen Tritt verpasst. "Die macht immer alles kaputt", rufen drei Kinderstimmen aufgebracht, "und dann lacht sie auch noch!" Emil sitzt seit Wochen im Bewegungsraum am Rand und flüstert: "Ich mag nicht mitmachen."
Täglich, stündlich, minütlich haben pädagogische Fachkräfte mit vielen verschiedenen Verhaltensweisen von Kindern zu tun. So vielfältig und unterschiedlich Kinder sind, so vielfältig ist ihr Repertoire an Verhaltensweisen. Wer mit Kindern arbeitet, erlebt Konflikte und ist immer wieder mit unterschiedlichen Arten von herausforderndem Verhalten konfrontiert. Manchmal fühlt man sich im Umgang damit unsicher oder sogar hilflos.
Verhaltensweisen werden aufgrund von Bedürfnissen hervorgerufen, deshalb lohnt es sich, nach dem "Warum" zu fragen. Verstehen zu wollen, was die Beweggründe für herausfordernde Verhaltensweisen sind, heißt in Beziehung gehen, heißt sich gemeinsam auf den Weg machen. Und es heißt, Hypothesen zu Entwicklungsthemen zu finden, um passfähige Angebote machen oder Impulse geben zu können. Ein wichtiger Baustein im Verstehensprozess ist zusätzlich, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Besonders im Spiel zeigen Kinder, was sie bewegt, und in Bewegung werden Entwicklungsthemen von Kindern sichtbar. Deshalb können psychomotorische Zugänge neue Perspektiven eröffnen und Wege bieten für einen anderen Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen und Konflikten.
In diesem zweitägigen Seminar hast du die Möglichkeit, dich praktisch, theoretisch und erfahrungsbasiert mit Verhaltensweisen von Kindern zu beschäftigen, die als herausfordernd erlebt werden. Wir werden uns Zeit nehmen für Fallbeispiele aus Ihrer Praxis und/oder der Praxis der Referentin und überlegen, welche bewegungsorientierten Angebote zu den Bedürfnissen der jeweiligen Kinder passen könnten. Diese Angebote können für Bewegungsräume oder auch für Gruppenräume ausgelegt werden, jeweils passend zu den Möglichkeiten des eigenen Arbeitsplatzes.
Inhalte
- Eine psychomotorische Perspektive auf herausforderndes Verhalten
- Der verstehende Ansatz in der Psychomotorik als Zugang zu kindlichen Entwicklungsthemen
- Ressourcen und Kompetenzen entdecken und wertschätzen
- Erweiterung eines bewegungsorientierten Handlungsrepertoires
- Bearbeitung von Fallbeispielen