Weiterbildung Systemische Traumapädagogik
Weiterbildung Systemische Traumapädagogik
Eine Kooperation von Haus Neuland (Bielefeld) und der ORGENS-Akademie (Herford)
Die Traumapädagogik hat sich in den letzten 25 Jahren aus dem Kontext der stationären Kinder- und Jugendarbeit weiterentwickelt und sich in fast allen Förderbereichen etabliert. Mit ihrem Hauptaugenmerk auf Wertschätzung, Stabilisierung und Ressourcenstärkung bildet sie insbesondere für Fachkräfte unterschiedlichster Arbeitsfelder eine methodische Grundlage für einen sensibilisierten, professionellen Umgang und eine stabilisierende Begleitung für Menschen jeden Alters mit traumatischen Erfahrungen.
In unserer Weiterbildung „Systemische Traumapädagogik“ verbinden wir traumapädagogische Konzepte und Methoden mit dem systemischen Ansatz. Das Verstehen der Wechselwirkung zwischen der traumatisierten Person und ihrem Umfeld fördert eine traumasensible Haltung. Die Teilnehmenden lernen, wie sie mit der häufig entstehenden belastenden Dynamik aller Beteiligten umgehen und können Erklärungsmodelle, wie z. B. das Konzept des guten Grundes, sowie neue Handlungs- und Sichtweisen praktisch auf das traumabelastete Beziehungsgeschehen anwenden.
Die Weiterbildung legt besonderen Schwerpunkt auf den Transfer von Theorie zur Praxis und stärkt somit die traumapädagogische Handlungssicherheit und Selbstwirksamkeit im Umgang mit den Klient*innen.
In den Modulen bekommen die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit den traumapädagogischen Prinzipien und den vielfältigen Unterstützungskonzepten und -methoden auseinanderzusetzen. Praktische Übungen in Kleingruppen erweitern ihre Gesprächskompetenzen sowie Handlungsspielräume und tragen wesentlich zu mehr Sicherheit im Umgang mit traumatisierten Menschen bei.
Das Verstehen von Bindungsproblematiken traumatisierter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener ermöglicht sicheres Erkennen und adäquaten Umgang mit traumabezogenen Reinszenierungen sowie Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen im pädagogischen Alltag. Da unverarbeitete Traumata und die damit einhergehenden Bindungserfahrungen über Generationen weitergegeben werden, widmen wir uns den Möglichkeiten und Grenzen einer stabilisierenden Unterstützung für die Betroffenen. Im Kontext der traumabezogenen Dynamiken in Familien- und Hilfesystemen werden die Bedingungen und Bindungsangebote für eine konstruktive Kooperation unter den Beteiligten betrachtet.
Die Zertifizierung der Ausbildung Systemische Traumapädagogik bei der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) sowie dem Fachverband Traumapädagogik e.V. sind beantragt.
Ihre Vorteile auf einen Blick
- Vorbereitung auf interessante Praxisfelder
- praxiserfahrene erstklassige Dozent:innen
- Zusatzqualifikation in Aufsuchender Sozial- und Familientherapie
- Zusatzqualifikation in Aufsuchender Sozial- und Familientherapie
- Zusatzqualifikation in systemischer Intensivpädagogik
- professionelle Seminarbetreuung und gut ausgestattete Räumlichkeiten bei einem erfahrenen Weiterbildungsträger
- ausführliche Online-Datenbank mit Lehrfilmen, Seminardokumentation und zusätzlichen Materialien und Artikeln
- wöchentliche Online-Sprechstunde nach Bedarf
- Rundum-Sorglos Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeit
Teilnahmebeitrag
Im Teilnahmebeitrag ist enthalten:
- Seminargebühr für alle Seminartage und Supervisionen
- kalte und warme Tagungsgetränke
- 3-Gänge Mittagessen und Kaffee & Kuchen
Buchen Sie optional eine Übernachtung in unseren komfortablen Einzel- oder Doppelzimmern inkl. Vollverpflegung hinzu. Eine Voranreise ist nach voriger Anmeldung gegen Aufpreis möglich.
ohne Übernachtung: 3.531,00 €
Übernachtung im Doppelzimmer: 4.257,00 €
Übernachtung im Einzelzimmer: 4.477,00 €
Die Weiterbildung ist Bildungsscheck berechtigt.
Anmeldung
- Sie melden sich bei Haus Neuland an. So haben Sie einen Platz für sich in der Weiterbildung reserviert.
- Sie senden uns als Emailanhang ihren Lebenslauf sowie ein kurzes Motivationsschreiben zu.
- Nach Prüfung der Zulassungsbedingungen erhalten Sie den Weiterbildungsvertrag.
- Mit der der Überweisung der Weiterbildungsgebühr bzw. des ersten Moduls als Anzahlung erhalten Sie einen Platz in der Weiterbildung.
Wir freuen uns auf Sie!
Gisela Speckemeier und Margarete Udolf
Ihre Weiterbildungsleitung
Die Weiterbildung entspricht den Zertifizierungsvoraussetzungen der DeGPT und des Fachverbandes Traumapädagogik als Weiterbildung in "Traumapädagogik / Traumazentrierter Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik ". Die Zertifizierung wurde beantragt.
Aufbau der Weiterbildung
Die Weiterbildung dauert ein Jahr und umfasst insgesamt 205 UE zu 45 Min., davon:
Leistungen des Instituts:
- 160 UE Theorie, Methoden, Gruppensupervision* und Intervision*
- 10 UE Einzelsupervisionen**
* je 2 UE in Teilgruppen in den Modulen 2 - 10
** individuelle Termine außerhalb der Module
Selbstorganisierte Leistungen der Teilnehmenden:
- 15 UE Peergruppe
- 2 Tage Abschlusskolloquium in Kleingruppen
Aufbau der Module
In den Modulen bieten wir Theorieinput, praxisbezogene Kleingruppenübungen, Rollenspiele sowie Selbstreflexionseinheiten. In unterschiedlichen Kontexten (Plenum, Gruppen- und Einzelsupervision, Intervision, Peergruppen) werden die Fallbeispiele, und Erfahrungen der Teilnehmenden auf der Grundlage des psychotraumatologischen und traumapädagogischen Wissens bearbeitet. Unsere Referent*innen verfügen über langjährige Erfahrungen aus der ambulanten und stationären Jugendhilfe, Traumatherapie sowie der systemischen Beratung und Therapie und decken somit eine große Bandbreite der traumabezogenen Arbeitsbereiche ab.
Gruppensupervision
Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen der Weiterbildung gehören kontinuierliche Gruppensupervisionen. Alle Teilnehmenden stellen dort ihre Fallbeispiele vor mit dem Ziel, das erworbene Wissen in ihrem pädagogischen Alltag zu transferieren. Die Gruppensupervisionen sind in die Module 2 bis 10 integriert und finden in zwei Teilgruppen statt.
Einzelsupervision
Die Einzelsupervisionen stellen eine weitere Möglichkeit dar, traumapädagogisch relevante berufliche und persönliche Themen zu reflektieren. Sie finden nach individueller Terminabsprache mit den Referent*innen statt.
Peer- und Intervisionsgruppen
Peer- und Intervisionsgruppen ermöglichen den Teilnehmenden, kollegialen Fachaustausch sowie gegenseitige Unterstützung bei der Reflexion des erworbenen Wissens und dem Transfer traumapädagogischer Methoden in die eigenen Arbeitsfelder. Die Intervisionstreffen findet während der Weiterbildungsmodule im Wechsel mit der Gruppensupervision statt. Weitere Intervisionstreffen werden von den Peergruppen (4-5 Mitglieder) in eigener Regie geplant und durchgeführt.
Termine
Lernen Sie uns vorab kennen!
Am 25.08.2023 findet im Haus Neuland die nächste kostenlose und unverbindliche Informationsveranstaltung zur Weiterbildung „Systemische Traumapädagogik“ statt. Eine Teilnahme ist ausschließlich durch Anmeldung möglich.
Hier für den Info-Abend "Systemische Traumapädagogik (DGSF)" anmelden
Beginn: 01. – 02.12.2023
Ende: 08./09.11.2024
Seminarzeiten
Methodenseminare und Supervision:
Freitag bis Samstag: je 09:00 – 18:00 Uhr
Selbsterfahrung:
Donnerstag bis Samstag: je 09:00 – 18:00 Uhr
Weiterbildung im Überblick:
Modul 1: 01. – 02.12.2023
Erklärungsmodelle der Systemischen Traumapädagogik und Theorie der Psychotraumatologie
Modul 2: 26. – 27.01.2024
Kindheits– und Jugendtraumata. Grundlagen der Traumapädagogik
Modul 3: 23. – 24.02.2024
Pädagogik des Sicheren Ortes. Systemische Grundlagen.
Modul 4: 15. – 16.03.2024
Reinszenierung, Übertragung und Gegenübertragung. Selbstfürsorge in der Arbeit mit Traumatisierten.
Modul 5: 12. – 13.04.2024
Systemisch – traumapädagogische Stabilisierung I
Modul 6: 24. – 25.05.2024
Systemisch – traumapädagogische Stabilisierung II
Modul 7: 14. – 15.07.2024
Transgenerationale Wirkung von Traumata im Herkunftssystem
Modul 8: 05. – 06.07.2024
Selbstwirksamkeit durch Partizipation im gesellschaftlichen und Gruppenkontext
Modul 9: 23. – 24.08.2024
Systemintervention bei Krisen, Selbstfürsorge im beruflichen Kontext zur Prävention von Burnout und sekundärer Traumatisierung
Modul 10: 27. – 28.09.2024
Kommunikation und Kooperation mit Herkunftsfamilien und beteiligten Helfersystemen. Resilienz und posttraumatisches Wachstum. Letzte Fragen / Rückblick und Evaluation
Modul 11: 08./09.11.2024
Abschlusskolloquium
Weiterbildungsvoraussetzungen
- Pädagogischer /psychologischer Hochschul-, Fachhochschul-, Fachschulabschluss oder spezifische berufliche Ausbildung
- drei Jahre Berufspraxis in einem entsprechenden Arbeitsfeld
- ein aktuelles Arbeitsfeld, das die Umsetzung des Erlernten ermöglicht
Voraussetzungen für die Vergabe des DeGPT / Fachverband Traumapädagogik – Zertifikats:
- Aktive Teilnahme an den Seminartagen (max. Fehlzeit 24 UE)
- Aktive Teilnahme an der Gruppensupervision (max. Fehlzeit 6 UE)
- Durchführung von zwei Einzelsupervisionssitzungen
- Durchführung der u.a. selbstorganisierten Peergruppen / Intervisionstreffen (max. Fehlzeit 3 UE)
- Erstellung von zwei Abschlussarbeiten: eine Fall- und eine Projektvorstellung, beide mündlich und schriftlich
- Die schriftliche Dokumentation der Abschlussarbeiten ist entlang eines vorgegebenen Schemas vorzunehmen. Beide Arbeiten sind durch ein Originaldokument zu belegen (z. B. Video- oder Audioaufnahme, Zeichnungen oder Tagebuchnotizen o.ä. des/der Klient*in)
- Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium

Kerstin Schalles
Fachbereichsleitung Berufliche Bildung
k.schalles(at)haus-neuland.de
fon: 05205 9126-22
Eine telefonische Beratung zu inhaltlichen Fragen ist vorzugsweise wochentags von 11:00–13:00 Uhr möglich.


Claus Roeske
ORGENS Akademie
Wilhelmsplatz 11
32052 Herford
info(at)orgens-akademie.de
fon: 05221 – 104603